Nigeria: Pastor und Imam vereint

Pastor James Wuye und Imam Muhammad Ashafa waren einmal erbitterte Feinde, kämpften in Nigeria als Milizionäre gegeneinander. Heute vermitteln sie im Norden des Landes zwischen Christen und Muslimen. Die Geschichte ihrer dramatischen Versöhnung erzählten sie im September 2011 während einer kurzen Rundreise in Deutschland:

In Frankfurts Museum für Moderne Kunst kamen sechzig Gäste vor allem aus der Welt der Banken und Börsen zu einer Veranstaltung von Ashoka Deutschland. Als Brückenbauer zwischen Wirtschaft und sozialem Engagement zog die Organisation ein Publikum an, das sich sonst nicht so sehr für den Frieden interessiert. Doch James und Ashafa rührten mit ihrer Lebensgeschichte einige von ihnen sogar zu Tränen. Zwei Managerinnen von Bilfinger Berger, die sich in Frankfurt von den Projekten der beiden Friedensmacher begeistern ließen, wollen nun mithelfen, ihr Unternehmen in Nigeria als Unterstützer zu etablieren.

In Stuttgart brachte das Peace Support Network (PSN) am 22. September Friedensmacher und Unterstützer/innen während einer Soirée zusammen. Die ZDF-Journalistin Petra Gerster las dort eine Friedens-Reportage und warb um aktive Unterstützung für die Friedensmacher. Christiane Zerfaß, Geschäftsführerin der Kronos Network GmbH, fand „das Tandem aus Priester und Imam schlichtweg beeindruckend, buchstäblich atemberaubend – ihre Lebensgeschichte, ihre Persönlichkeiten, ihre Art der Kommunikation“. Sie ermutigte PSN, in Zukunft auch mit größeren Veranstaltungen für die gute Sache zu werben. Auch die Stuttgarter Zeitung berichtete über diese Soirée.

In der Universität Hamburg füllten James und Ashafa am Freitagabend, 23. September, das Auditorium – unter ihnen viele muslimische und christliche Nigerianer, die offensichtlich sehr stolz sind auf die Leistungen ihrer Landsleute. Die Veranstalter des Treffens – unter anderem die Nordelbische Kirche, die Landesanstalt für Lehrerbildung und das Institut für Mediation – wollen die beiden nächstes Jahr für Workshops wieder nach Hamburg holen – als Brückenbauer zwischen afrikanischen Gemeinden verschiedener Religion, Entwicklungshilfe einmal andersherum. Hanne Tügel vom Magazin Geo interviewte die beiden für einen Report über das Verhältnis von Religion und Frieden.