Und wenn die Welt voll´ Teufel wär´…

Kolumbien-PadreText von Uschi Entenmann
Fotos von Uli Reinhardt

Padre Giovani Presigas Waffen sind Klugheit, Mut, Geduld und Fingerspitzengefühl, wenn es um Leben und Tod von Entführten, um Vertriebene und um bedrohte Bauern geht.

Medellin liegt zweitausend Metern hoch, Santa Fé 450 – dazwischen 1550 Meter Herzklopfen: Zwei Stunden lang Schlaglöcher, Kurven, hinter jeder eine Überraschung. Sturzbäche, atemraubende Schluchten im Tal des Rio Cauca. Nach jeder Kehre wird es wärmer. Moskitos flirren durch die Luft, die Kleider kleben am Körper.

Wir treffen Padre Giovani, 38, auf der Plaza von Santa Fé, einem Städtchen in der Provinz Antioquia, mit 18.000 Einwohnern. Aus der Menge der gesattelten Pferde, den Kindern, die sich als Fremdenführer anbieten und Losverkäufern ragt der lange Priester wie ein Leuchtturm heraus. Der Padre trägt Schirmmütze und helle Hose mit ausgebeulten Hosentaschen zum weißen T-Shirt. Er hat es eilig, steigt in seine Camioneta, einen kleinen Lieferwagen mit abgefahrenen Reifen und startet Richtung Giraldo, eine Autostunde von Santa Fé entfernt. Hier gibt es Grenzen, die nicht markiert sind, aber jeder weiß, wo sie verlaufen. „Überall wo Paras und Guerilla aufeinander treffen, herrscht Krieg“, sagt er. „Die Bürgermeister haben ihre Dörfer verlassen und regieren von Medellin aus, telefonisch, per Fax und E-Mail, mehr schlecht als recht.“ Er steuert den rumpelnden Wagen mit der rechten Hand übers Kopfstein und deutet mit der Linken auf die Berglandschaft. „Irgendwann war die gesamte Region unter Kontrolle der Guerilla. Um sie auszuhungern, riegelten Paramilitärs vor zwei Jahren die Stadt Dabeiba ab. Sechs Monate lang kam kein Auto durch. Die Menschen überlebten nur, weil die Erde fruchtbar ist. Was du auch säst, es gedeiht.“

Die Guerilleros hatten die Geisel erschossen und waren über alle Berge

Padre Giovani, seine Priesterkollegen und sogar Bischhöfe des Landes protestierten auf Friedensmärschen gegen diese Zustände. Zehntausende schlossen sich unterwegs an, der Demonstrationszug zog sich über Kilometer hin. Auch der Gouverneur der Provinz Antioquia, Gaviria, reihte sich ein. Bis an die Grenze zum Guerillagebiet. Pater Giovani schüttelt den Kopf. „Der Gouverneur ging rüber, um mit den Guerilleros über die weitere Route des Friedensmarsches zu verhandeln“, erinnert er sich. Leichtsinn? Naivität? „Ich war zu weit hinten, als man mich rief, sonst hätte ich ihn aufgehalten.“

Was er befürchtet hatte, traf ein: Die Guerilleros nahmen den Gouverneur als Geisel, um verhaftete Gesinnungsgenossen freizupressen. Die Regierung weigerte sich, die Gefangenen laufen zu lassen. Ein Jahr später entdeckte das Militär das Versteck der Entführer in den Bergen. Als ihre Hubschrauber landeten, war es zu spät, die Guerilleros hatten die Geisel erschossen und waren über alle Berge.

Der Gouverneur gehörte zu den prominenten Geisen, ebenso die Oppositionsführerin Ingrid Betancour, die vor zwei Jahren verschleppt wurde und seit Monaten kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat. Um die meisten anderen wird kaum noch Aufhebens gemacht. Jeden Tag,werden in Kolumbien durchschnittlich acht Menschen entführt. „Bei meinem Amtsantritt vor anderthalb Jahren fand ich einen Staat vor, der nur auf dem Papier existiert“, klagt Präsident Alvaro Uribe, Militär und Polizei haben die Kontrolle über das schwer zugängliche Bergland verloren. „Mehr als die Hälfte des Landes ist in der Hand bewaffneter, illegaler Gruppen.“

Die Flüchtlinge hausen in Zelten und Elendsvierteln

Nirgendwo gibt es so viele Binnenflüchtlinge wie in Kolumbien: Anderthalb Millionen mussten ihre Dörfer verlassen, weil sich dort linke Guerilla und rechte Paramilitärs bekriegen. Die Flüchtlinge hausen in Zelten und Elendsvierteln. Auf Seiten der Guerilla kämpfen die FARC („Bewaffnete revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“) und die ELN („Nationale Befreiungsarmee“), auf der Gegenseite rechte Paramilitärs, die sich „Autodefensas“ , zu deutsch „Selbstverteidiger“ nennen. Die Guerilleros traten in den sechziger Jahren an, um eine gerechte Landreform zu erzwingen. Im Gegenzug finanzierten die Großgrundbesitzer ihre eigene, hochgerüstete Armee, die Paramilitärs gegen die Guerilla. Die politischen Bekenntnisse sind freilich kaum mehr als Maskerade. Schon lange geht es allen nur noch um Macht, Geld und Terrain. Folge: Die Wirtschaft des Landes ist ruiniert, der Handel kaum noch der Rede wert, die Arbeitslosigkeit liegt bei 60 Prozent. Nur Drogenhandel und Entführungsindustrie boomen. Die „Paras“ bieten einen Monatssold von 100 Euro, die Guerilla genug zu essen. Ein Drittel der 18.000 Guerilleros rekrutiert sich aus Kindern unter vierzehn Jahren.

Giovani Gaviria hatte bessere Karten als die meisten seiner Landsleute, obwohl seine Eltern nur Kleinbauern sind. Doch sie förderten ihren Sohn nach Kräften, er ging auf die Universität. Der begabte Bauernjunge aus Antioquia studierte Philosophie und Soziologie und durfte mit einem Stipendium der katholischen Kirche drei Jahre Theologie in Rom studieren. „Wir müssen Verantwortung übernehmen“, beteuert er, während er den Wagen durch eine Spitzkehre steil bergan steuert, „Rom ist eine Seite der Medaille, aber Santa Fé eine ganz andere.“

Der Pater kennt die Gesetze der Region

„Bis Giraldo können wir fahren, aber weiter nicht“. Der Pater kennt die Gesetze der Region. Er deutet auf Männer in Zivil, die mit Funksprechgeräten am Dorfrand stehen. Paramilitärs“, sagt er und parkt hinter der nächsten Biegung. Etwa eine Stunde Fußmarsch entfernt beginnt der Machtbereich der Guerilla. Wir steigen aus und gehen zu Fuß ins Tal hinab, wo auf einmal ein kleiner Hof vor uns liegt. Auf Terrassen am Steilhang reihen sich sorgsam gehegte und üppige Beete voller Zwiebeln, Karotten, Zuckerrohr, Bohnen und Kaffee, umsäumt von Mangobäumen, Papaya, Guayaba und Mandarinen. Bauer Frank Ilario, 30, und seine Brüder bewirtschaften den Hof, der inmitten der tropischen Wildnis einem kleinen Paradiesgarten gleicht. Dennoch wollten Frank und seine Brüder vor ein paar Jahren noch abhauen, nach Medellin. „Wir sind sechs Geschwister“, erklärt er, „das Stückchen Land war zu wenig zum Leben, zuviel zum Sterben.“ Der Vater ist Invalide, seit die Guerilleros ihm ein Bein wegeschossen haben, als er auf einer Straße unterwegs war, die in ihrem Machtbereich liegt.

Pater Giovani konnte Frank mit seinem Projekt „Paz y Convivencia“, Frieden und Versöhnung umstimmen, zunächst ging es um einen ökologischen und vielfältigen Anbau. Es bedeutete, dass er „nicht nur wie bisher Monokulturen von Bohnen und Kaffee anbauen würde, sondern alles säen und ernten sollte, was er und seine Familie zum Leben brauchte. Zum Prinzip der Selbstversorgung, das ihm Unabhängigkeit verleihen würde, kam noch der Sicherheitsaspekt: „Ihr müsst Euch zusammen tun“, beschwor der Pater die Bauern. „Eine Gruppe lässt sich nicht so leicht vertreiben wie einzelne Familien.“

Ein Nebeneffekt des Projektes war, dass die Bauern mit ihren Produkten auf Dauer Geld verdienen konnten, was wiederum ein Stück Sicherheit bedeutete. Denn Leute mit einem legalen Einkommen waren nicht mehr so leicht für die Guerilla zu rekrutieren.

„Die Mutter kocht unser Essen mit der Schweinescheiße.“

Frank ließ sich auf das Projekt ein und lernte bald, wie man als autarker Bauer überleben kann. Er kaufte Hühner und Schweine und lernte außerdem, wie man Samen gewinnt und wie die Grundlage seiner Existenz, der Boden, zu schützen war. Um ihn vor Erosion durch tropische Regengüsse zu bewahren, terrassierte er den Hang, an dem seine Felder liegen. Zur Zeit löst er auch das Problem der Energieversorgung fernab jedes städtischen Kraftwerks. Er baut eine simple Anlage, in der er aus Dung und Schlachtabfällen Methan gewinnt. „Unglaublich!“ lacht er. „Die Mutter kocht unser Essen mit der Schweinescheiße.“

Inzwischen zieht Frank als so genannter Multiplikator durch die Lande und wirbt im Auftrag der Kirche für das Projekt. „Nur die Kirche genießt das Vertrauen der Bevölkerung und der Regierung, aber auch der Guerilla und der Paramilitärs“, sagt Fritz Hempler, 60, der seit drei Jahren das Büro der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Medellin leitet. Hempler hat deshalb mit zehn Diözesen der katholischen Kirche das Projekt „Friedenswege in Antioquia und Chocó“ aufgebaut. Die so genannte Kooperationsbehörde, das kolumbianische Pendant zum deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ, ist Projektträger und hat die Durchführung an das Caritaswerk der katholischen Kirche übertragen. Die Pater sollten sich besser organisieren, sagt Hempler, mit den Bürgermeistern zusammenarbeiten, den Bauern und Lehrern. Sie müssen nach Synergien suchen, Erfahrungen austauschen, stark werden gegen die Anfechtungen von aussen. Die GTZ organisiert deshalb Tagungen und Fortbildungskurse.

Die Kirche bietet einen gewissen Schutz gegen Terror und Willkür

Wenn Frank Ilario in den Bergen unterwegs ist, trägt er immer einen Ausweis der Diözese bei sich. Die Kirche, das weiß er, bietet einen gewissen Schutz gegen Terror und Willkür. „Fast jeder Guerillero oder Para hat noch einen Funken Glauben in sich oder trägt ein Kreuz um den Hals“, sagt der Padre. Manche tauchen sogar manchmal in der Kirche auf und lassen sich die Beichte abnehmen.

Gegen Abend steigt er den Berg hinauf, wo Genoveva Restropo, auf ihn wartet. Die kleine stämmige Frau Anfang fünfzig hat mit vierzehn anderen Bäuerinnen Kurse der Kirche besucht, um alles über Kräuter, Düfte, Seifen und Salben zu erfahren. Die Frauen gründeten das Unternehmen „Aromas de Occidente“, Düfte des Westens. Ihre Plantage gleicht einem Garten Eden mit mannshohen, betörend duftenden Rosen und dichten Rosmarinbüschen, aus denen sie die Aromen für ihre Seife beziehen. Zitronenmelisse und Calendula nutzen sie für Cremes, Kamille und Aloe Vera für Schampon. Im Schatten der Mangobäume gedeihen sogar ein paar Marihuanapflänzchen, „für die Rheumasalben“, sagt Genoveva. „Aber immer wieder steigen Soldaten übern Zaun und plündern die Blätter, die Halunken!“ Das Geschäft läuft, weil die Produkte gut und günstig sind. Im ersten Jahr mussten sie noch einen Kredit von umgerechnet 300 Euro aufnehmen, um die Kräuterküche einzurichten. Innerhalb eines Jahres hatten sie ihn abbezahlt und sogar noch etwas verdient.

Dauerhafte Sicherheit kann der Padre nicht garantieren

„Solche Projekte machen selbstbewusst“, beobachtet Giovani. Der Zusammenhalt wächst. „Und darum geht es uns.“ Ein absoluter Schutz ist das nicht. Vergangene Woche riefen ihn die Frauen einer Nähgruppe an, weil Paramilitärs aufgetaucht waren und neue Uniformen verlangt hatten. „Wir müssen um jeden Preis neutral bleiben“, erklärt der Pater. Würden die Frauen für die Paras nähen, wären sie für die Guerilleros damit gleich Kollaborateure – und damit in Lebensgefahr. Giovani vermittelte sofort. Er sprach mit den Paras, erklärte seine Position, sie akzeptierten schließlich, dass die Nähgruppe der Kirche niemals Uniformen für eine der „bewaffneten Akteure“ nähen kann.

„Die Lage ist einfach unberechenbar“, sagt der Priester, als wir mit seinem Lastwagen bergab rumpeln. Es gibt Gebiete, die zehn Jahre lang von der Guerilla kontrolliert wurden, wie Güintar im Westen, wo viele Indianer leben. „Vor zwei Jahren beschlossen die Paramilitares, dort einzumarschieren. Die Guerilleros erklärten daraufhin das Gebiet zum strategisch wichtigen Terrain. Was geschah? Sie erschossen noch am selben Morgen Bürgermeister, Lehrer und Richter, um ihre Macht zu demonstrieren, und jagten 1.500 Menschen innerhalb von drei Stunden davon.“ Pater Giovani suchte leer stehende Höfe, auf denen die Familien vorübergehend unterkommen konnten. Und verhandelte mit den „bewaffneten Akteuren“. Nach ein paar Wochen konnten die Familien zurückkehren, „die Guerilla versicherte mir, sie in Ruhe zu lassen“. Dennoch, dauerhafte Sicherheit kann er nicht garantieren, deshalb besucht er die Leute regelmäßig. „Immerhin eine Regelung, die ein wenig Hoffnung auf Sicherheit verleiht.“

Dabei hilft ihm die genaue Kenntnis seiner Landsleute, Vorsicht, Diplomatie, eine feste Haltung – und vor allem Geduld. Die braucht er besonders als Vermittler nach Entführungen. Siebzig Prozent der Entführungen gehen auf das Konto der Guerilla, der Rest auf das der Paramilitärs und anderen Verbrechern. Weil sich die Fälle häufen, hat die Kirche inzwischen mit Hilfe der GTZ ein fünfseitiges Papier mit Verhaltensmaßregeln herausgegeben. „Die Entführer rufen die Familien an, die Familien dann mich“, sagt Giovanni. Meist wird ein absurd hohes Lösegeld verlangt, das die Familien – oftmals einfache Bauern – niemals bezahlen können. Viele verkaufen alles, was sie besitzen und verschulden sich bis aufs letzte Hemd. Giovani kennt die meisten Comandantes. Fast jede Woche muss er in die Berge. „Die Kirche feilscht nicht, denn für uns ist ein Menschenleben nicht mit Geld zu bezahlen.“

Ein Ohren betäubendes Rattern hallt plötzlich durch das Tal

Nicht immer halten sich Guerilleros und Paras an Vereinbarungen. Vor ein paar Monaten wurde ein junger Mann entführt. Die Familie einigte sich mit der Guerilla nach eineinhalb Monaten über den Preis. Giovani legte mit dem Kommandeur Ort und Zeit der Übergabe fest. „Ein Tag vorher telefonierten Tochter und Frau noch mit dem Entführten. Zehn Minuten vor der Übergabe sprach ich mit ihm über Handy, er war so erleichtert, dass die Geiselnahme ein Ende hat.“ Als Giovani an den vereinbarten Ort der Übergabe kam, lag dort die Leiche des Mannes. Erschossen.

Zurück in Giraldo bei Frank und seinen Brüdern. Ein Ohren betäubendes Rattern hallt plötzlich durch das Tal. „Jetzt haben die Burschen die Zuckerrohrraspel angeworfen“, sagt der Padre mit einem strahlenden Lächeln. – „Haben sie selbst gebaut und häckseln damit ihr Viehfutter. Er stoppt vor dem Hof, steigt aus und lässt sich von der alten Mutter zur Begrüßung umarmen. Für sie ist es ein Wunder, „dass alle meine Kinder hier geblieben sind und keines in die Stadt gegangen ist“,sagt sie unter Tränen.

„Nur darum geht es uns!“, sagt Pater Giovani, steigt in seinen Lieferwagen und fährt den Berg hinab. Zum nächsten Wunder.

Update Frühjahr 2009

Konflikt:

Die Sicherheitslage hat sich in den letzten Jahren verbessert. Entführungen und Gewaltdelikte seitens der Guerrilla gehen signifikant zurück. Mit der Ermordung des zweiten Mannes der Guerillaorganisation FARC, Raúl Reyes, und der Befreiung von Ingrid Betancour hat die Regierung die FARC geschwächt. Die Demobilisierung der Paramilitärs jedoch lässt zu wünschen übrig.

Projekt:

Padre Giovanis Arbeit hat sich sehr verändert: Seine Unterstützung für Campesinos war so erfolgreich, dass sie seit zwei Jahren in Form eines landwirtschaftlichen Ausbildungszentrums einen institutionellen Rahmen innerhalb der Erzdiözese bekommen hat. Sitz des IAUR (Instituto Arquidiocesano Urbano y Rural) ist in Santa Fé mit neun Niederlassungen in umliegenden Gemeinden. 161 Mitarbeiter ermöglichen Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen die Schulausbildung bis zur Sekundarstufe und verbinden den Unterricht mit der Vermittlung neuer Anbaumethoden. Ziel: Ein Auskommen in den Dörfern selbst schaffen. So sind die Menschen nicht zur Migration in die Städte gezwungen, wo sie meist nur Platz in den Armutsvierteln finden. Die IAUR bildet außerdem in so ungewöhnlichen Fächern wie „Opferbegleitung“, „Widerstand gegen den Konflikt“ und „Menschenrechte“ aus. Rund 3000 Menschen erreicht die IAUR. Padre Giovanni braucht nun deutlich mehr Mitarbeiter und muss für deren Ausbildung und Organisation mehr Zeit aufbringen, ist aber sehr zufrieden mit seiner Arbeit: „Wir bieten den Menschen eine Alternative und stärken sie so im Konflikt.“ Der hat merklich an Schärfe verloren. Die Armee hat die Kontrolle in Santa Fé übernommen. Im vergangenen Jahr gab es nur noch sechs Entführungen. Die Guerrilla hat sich in die Berge zurückgezogen, und die Paramilitärs wurden ansatzweise demobilisiert. „Ich fühle nicht mehr so einen Druck wie früher“, sagt Padre Giovanni. Die Tantiemen aus dem Verkauf des Peace Counts-Buch haben mit insgesamt 10.000 Euro seine Arbeit unterstützt.